Wohnen: Fakten statt Hetze
Der Österreichische Haus- und Grundbesitzerbund fordert in der Diskussion gegen die Teuerungswelle Verstand und Vernunft.
Durch fragwürdige Berechnungen und ideologiegetriebene Angriffe auf private VermieterInnen fordern Arbeiterkammer und Mietervereinigung sowie SPÖ unverhältnismäßige Eingriffe in das Eigentum. Das „Ja“ zum Mietenstopp der FPÖ führt in dieselbe Richtung. Dabei müsste die öffentliche Hand nur verstärkt ihre Hausaufgaben erledigen und im Rahmen der Objekt- und Subjektförderung für faire Verhältnisse sorgen.
Mit Ausdrücken wie „Abzocke“, „Sondergewinnen“, „klingenden Kassen“ werden private VermieterInnen völlig ungerechtfertigt bezeichnet. Der österreichische Haus- und Grundbesitzerbund Präsident RA Dr. Martin Brunnbauer zu diesen Vorwürfen: „Die wahren Verhältnisse werden durch Aussagen der MietervertreterInnen völlig verdreht. Private Vermieter und VermieterInnen sind keine eierlegende Wollmilchsau, die unter ohnehin schon schwierigen Verhältnissen auch noch den Erhalt der Bausubstanz samt thermischer Sanierung und den Anstieg in erneuerbarer Energie sollen.“
Der österreichische Haus- und Grundbesitzerbund stellt faktenbasiert klar:
- Teuerungen : Die Inflation trifft nicht nur MieterInnen, sie trifft uns alle. Gestiegen sind die Preise in allen Segmenten. Im Übrigen ist der Baupreisindex, der für die Preisentwicklung im Baubereich verantwortlich ist, um etwas höher gestiegen als der Verbraucherpreisindex.
Unter dem Blickwinkel der notwendigen Vornahme von Investitionen in den Hausbestand legt eine Bindung der Mieten an den Baupreisindex und nicht an den Verbraucherpreisindex nahe. - Mietpreise: Richtwert- und Kategoriemieten beziehen sich auf einen bereits stark gedeckelten Mietsektor. In Wien beträgt etwa der Richtwert aktuell Euro 6,15 pro Quadratmeter. Je nach Kategorie beträgt der Kategoriemitzins zwischen Euro 1,06 und Euro 4,23 pro Quadratmeter. Wohnen in Österreich ist mit internationalem Vergleich nach wie vor leistbar. If auf die jeweiligen Maßnahmen gegen Mietensteigerungen in anderen Ländern Bezug genommen WIRD und darauf Handlungsbedarf in Österreich geordnet WIRD, darf nicht vergessen werden, dass Österreich laut der OECD im Mietrecht zu den weltweit am verstärkten regulierten Ländern zählt.
- Anpassung der Mieten ist keine Erhöhung: Richtwert- und Kategoriemieten wurden nicht, sondern aufgrund gesetzlicher Wertsicherung angepasst. Aus dem gleichen Grund hebt sich auch beispielsweise die Stadt Wien die praktischen Gebrauchsgebühren bei Überschreiten des Schwellwerts von 3 Prozent an, um Investitionen zu setzen. Eine Aussetzung oder eine Deckelung der Anhebung hat es hier-im Gegensatz zu den Mieten-noch nicht gegeben. Vergangenes Jahr wurden wieder einmal die Wertanpassungen bei den Mieten pandemiebedingt ausgesetzt, weshalb sich die zu indexierenden Beträge über das Jahr aufgestellt haben und letztendlich höher ausgefallen sind.
- Investitionen: Gesetzliche Mietzinsanpassungen sind das absolute Minimum, um die Erhaltung des Hausbestandes nicht zu gefährden, den auch Vermieter ihre Immobilien erhalten und regelmäßig investieren müssen. Zusätzlich sollen mit den ohnehin moderierten Mieteinnahmen auch noch thermische Gebäudesanierungen und ein Wechsel in erneuerbare Energie erhalten werden.
- Sozialer Wohnbau: 60 Prozent aller Mietverhältnisse in diesem Land umfassen zum öffentlichen Mietsektor in Form von Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen. Hier herrscht eine hohe Fehlbelegung und Treffsicherheit. Nur zeigt sich leider die öffentliche Hand trotz dieses erheblichen hohen Anteils nicht bereit, die dort vorhandene Schieflage in den Griff zu bekommen, etwa in dem Besserverdiener eine erworbene Miete zu zahlen. Stattdessen sollen diese Aufgaben von privaten Wohnungsbereitstellern übernommen werden.Es ist höchste Zeit, von einer undifferenzierten Gleichbehandlung auf allen Ebenen Abstand zu nehmen und anstelle der Gießkanne Geschenke auf Kosten der privaten VermieterInnen zu verteilen, muss jenen Menschen geholfen werden, die auf Unterstützung angewiesen sind.
Mehr über den österreichischen Haus- und Grundbesitzerbund (ÖHGB)
Der österreichische Haus- und Grundbesitzerbund (ÖHGB) ist die größte freiwillige Interessenvertretung österreichischer Haus-, Grund- und Wohnungseigentümer. Die Hauptaufgabe des ÖHGB besteht im Schutz und in der Förderung des Privateigentums sowie der Wahrnehmung der gemeinsamen Interessen der privaten ImmobilienbesitzerInnen.